Moerser Topf 

Rosenstraße  

 

Die Baupläne der sogenannten Rundbunker die ab 1943 vielerorts am gesamten Niederrhein errichtet wurden gehen 

auf den Ingenieur Georg Ludwig Eberlein zurück. Der aus Mittelfranken stammende Eberlein heiratet in ein Moerser Bauunternehmen ein und entwarf dort um 1941 einen Bunker Typ den er "Moerser Topf" nannte. 

 

Diese Bauform zeichnete sich durch eine hohe Schutzwirkung bei einfacher und einheitlicher Bauweise, sowie einem geringen Materialbedarf aus. Die Bauzeit lag bei ca. 2 Monaten. Der Schutzraum ist dabei immer Kreisrund angelegt und mittig durch eine Betonsäule abgestützt, sein Durchmesser kann variieren. In die Säule wurden grundsätzlich Schächte für Zu- und Abluft eingelassen, um so (Idealfall) mittels eines Handlüfters frische Luft ins Innere zu befördern. 

 

Durch das zur Verfügung stehende Raumvolumen wurde die Anzahl der zulässigen Schutzplätze bestimmt. Bei Anlagen mit Belüftung genügten  1m³/0,5m² und ohne Belüftung 3m³/1,5m² pro Person. Wobei im Verlauf des Krieges diese Regel kaum mehr Beachtung fand und jeder Quadratzentimeter Fläche ausgenutzt wurde. 

 

Im Gegensatz zum Schutzraum der immer kreisrund war konnten die Eingänge und Notausgänge in ihrer Form unterschiedlich ausgeführt werden. Sie wurden zumeist dem Gelände und den örtlichen Anforderungen entsprechend angelegt.


Zu Beginn des fünf Jahre andauernden Luftkriegs standen den Bewohnern von Orken nur provisorisch hergerichtete Luftschutzräume in ihren eignen Keller zur Verfügung. Wer keinen eigenen Keller hatte, fand Zuflucht bei den Nachbarn. Durch die Beteiligung der USA nahmen die Luftangriffe auf deutsche Wohngebiete, Industrieanlagen und die Infrastruktur ab 1943 immer mehr zu. Da niemand vorhersagen konnte, wo genau die Bomben abgeworfen
werden sollten, wurde die Bevölkerung bei jeder Sichtung eines feindlichen Flugzeugs durch Sirenen gewarnt und so in die Schutzräume getrieben. Angesichts dieser Entwicklung hob der Landrat das bis dahin geltende Verbot zum Bau von Bunkern außerhalb bestehender
Gebäude auf. Es folgte ein regelrechter Bunker-Bauboom. Der hier vorgestellte Bunker vom Typ „Moerser Topf“ wurde für die Bewohner der Rosenstraße gebaut. Nur wenige hundert Meter von diesem Standort entfernt an der Blumenstraße (heute Orkener Park), gab es einen weiteren Luftschutzbunker vom Typ „Moerser Topf“
Der Bunker an der Rosenstraße wurde augenscheinlich durch eine Baufirma im Auftrag der Gemeindeverwaltung errichtet. Die Bauausführung und das verwendete Material sprechen dafür.

roter Kreis Moerser Topf Rosenstraße
blauer Kreis Moerser Topf Blumenstraße

Quelle tim-online.de

Grundriss Moerser Topf Rosenstraße

Originalentwurf des Moerser Topfs von Georg Ludwig Eberlein

Quelle: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Moers

Originalentwurf des Moerser Topfs von Georg Ludwig Eberlein

Quelle: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Moers